… Werkstatt „DeutschPoeten“.

Hier findet man eine Auswahl an selbstgeschriebenen Texten der Parks die in der Werkstatt entstanden sind.

Freunde

Ja, Freunde sind schon was Gutes nicht wahr!

Sie lachen mit dir, sind vertrauenswürdig, verdammt ehrlich und nicht sehr rücksichtsvoll.

Sie helfen dir in Situationen, bringen dich aber auch oft in Schwierigkeiten, gehen dir schrecklich auf die Nerven und trampeln auf deinen Gefühlen rum.

Mit ihnen kann man gut Zeit verbringen und langweilig wird es nie. Sie akzeptieren dich so wie du bist und kennen alle deine Eigenarten.

Ja, Freunde sind was Gutes nicht wahr!

Ja, was ist denn echt, sind Freunde echt, wenn sie alles das tun und noch vieles mehr, was ich oben aufgeführt habe?

Wie definiert man andere Bekannte oder Leute, die man aus der Schule kennt und mit ihnen dort oft und viel Zeit verbringt, sind es Schulfreundinnen?

Ist es nicht falsch tagtäglich in den Pausen in einer Gruppe von Menschen zu stehen, die man nur größtenteils oberflächlich kennt? Die nicht zu deinen Freunden gehören aber auch keine Fremden sind? Diese Gruppe gibt mir Sicherheit, schützt mich vor „Angriffen“. Außer die Angriffe befinden sich innerhalb der Gruppe, dann gibt es drei Optionen, entweder man hält sich neutral da raus, was schwierig wird oder man entscheidet sich für eine Seite und nachher ist jemand sauer auf dich oder du bist ein Idiot, der sich nicht entscheiden will, aber sich auch nicht raushalten kann und springst zwischen beiden Seiten hin und her. Ich glaube, ich war schon einmal alles. Nach einer Zeit legt es sich und alles ist wie vorher. Alle sind wieder mit sich selbst beschäftigt.

Was soll man nun tun? Weiterhin bei der Gruppe stehen bleiben und deren Schutz genießen oder sich von der Gruppe trennen und allein dumm rumstehen? Viele, die diesen Text lesen, werden sagen, wenn das dein einziges Problem ist, na dann stell dich nicht so an! Aber das ist es ja, das ist nicht mein einziges Problem, ich habe viel mehr, klar, das ist nicht mit Krieg oder anderen Katastrophen zu vergleichen, aber es ist mit eine der Sachen, die mich oft beschäftigt.

Sie müssen wissen, ich bin ein Kopfmensch, ich denke viel zu viel auf einmal und das führt, kein Scherz, zu Kopfschmerzen. Hauptauslöser Stress!

Aber wir schweifen ab. Ehrlich gesagt, weiß ich immer noch keine Antworten auf all diese Fragen, aber ich gebe mich mit dem Gedanken zufrieden, dass ich eine Person außerhalb meiner Familie habe, die mich mag und mich richtig gut kennt und mit der ich gerne Zeit verbringe.

Ja, Freunde sind was Gutes nicht wahr!

A.K.

 

Corona-Virus und der Lockdown

Wir alle erinnern uns an den Tag, als es hieß, dass die Schulen schließen werden. An diesem Tag hat sich mit Sicherheit jeder Schüler gefreut. Man war Zuhause, konnte ausschlafen, Self-care durchführen und man war einfach entspannt. Keiner oder zumindest ich hätte nicht gedacht, dass es so lange gehen würde, es war immer die Rede davon, dass die Schulen wieder öffnen würden und man dachte, dass direkt nach den Osterferien alles normal sein würde. Wie jeder weiß, war dies nicht der Fall. Aber darüber hat man sich doch nicht so viele Sorgen gemacht. Man hatte trotzdem noch seine gewöhnlichen Routinen und im Lockdown hatte man auch genügend Zeit für sich selbst, die Ruhe, um Verschiedenes zu reflektieren, neue Ziele aufzustellen und und und … Doch dann kamen neue Regeln, mehr Schutzmaßnahmen, strengere und deutlich längere Lockdowns und, versteht mich nicht falsch, das ist ja eigentlich ganz gut um einen Virus einzudämmen, aber es hat sich nicht gut angefühlt. Jeder vermisst seine Freunde, die Familie und sogar alltägliche Dinge, die als selbstverständlich galten, aber im Endeffekt doch nicht selbstverständlich sind. Man verliert den Überblick, nicht nur bei diesen ganzen Maßnahmen, sondern auch bei sich selbst. Ich persönlich bin ein geordneter Mensch, aber irgendwie ist alles um mich herum so chaotisch, dass ich selbst bei mir nicht mehr weiß, wo Anfang und Ende ist.

Ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, der bewusst ist, dass einer der schönsten Lebensabschnitte genommen wurde, nämlich die Jugend. Jugendliche brauchen soziale Kontakte, um sich weiterentwickeln zu können und, nein, das kann man nicht mit Zoom Meetings ersetzen. Man möchte raus, an die frische Luft, sich bewegen, Gespräche führen und umarmen. Es sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Welten zwischen einem Treffen und einem virtuellen Meeting. Man ist beim Videoanruf trotzdem zu Hause, in seinem Zimmer und sieht die Freunde in einem kleinen Bild. Man spürt ihre Nähe nicht und man kann kaum etwas gemeinsam unternehmen in dieser Zeit.

Auch Homeschooling ist anstrengend, sich jeden Morgen Zuhause aufzurappeln, um sich dann für viele Stunden an den Laptop zu setzen ohne Motivation, klar, es gibt Tage, da ist man motivierter, manchmal aber auch weniger. Es ist schwierig die Schulatmosphäre nach Hause zu bringen. Ich kenne von mir, dass ich mich nicht so lange und vor allem gut konzentrieren kann, da es so viele Ablenkungen zu Hause gibt, die in der Schule überhaupt nicht existieren. Im Großen und Ganzen gefällt mir das alles überhaupt nicht und ich kann nichts daran ändern außer mich weiter isoliert von Menschen zu halten ohne es zu wollen, es aber machen zu müssen.

All diese Dinge sind natürlich eine Art Belastung für jeden von uns, aber trotzdem ist sicher, dass eine Zeit kommen wird, in der es vorbei sein wird mit „Corona“ und „Lockdown“. Auch wenn es nicht immer leicht ist, sollte jeder das Beste aus dieser Situation machen. Irgendwann werden wir zurückblicken und wahrscheinlich darüber lachen und die „Normalität“ mehr schätzen als je zuvor.

Anonym

 

Feminismus

Schon seit 1919 wollen Frauen gleiche Recht,

gleichbehandelt werden,

wollen ein selbstständiges Leben führen,

erst in 1919 können Frauen wählen,

dürfen selbst gewählt werden!

Für all das setzte sich Anita Augspurg ein.

Erst in 1950 bekommen Mütter und Kinder das Recht auf Schutz.

Die Mütter bekamen pro Monat 10 Mark und erst 1958,

das ist noch nicht lang her, gelten beide Geschlechter als gleichberechtigt.

Das heißt aber nur, dass der Mann nicht mehr über das Geld der Frau entscheiden darf.

Und erst 1977 dürfen Frauen selbstständig arbeiten,

aber bitte auch nur, wenn es mit dem Haushaltsplan passt.

Dann konnte auch das neu eröffnete Konto endlich genutzt werden.

Aber erst 1980 wurde ein Gesetz veröffentlicht, dass alle das Gleiche verdienen sollen.

Ist es denn auch so?

Nein, noch lange nicht.

Frauen und Männer, beide haben den gleichen Beruf,

arbeiten alle gleich lang und trotzdem kriegt einer weniger?

Klingt nicht fair, oder?

Und auch, wenn das für manche schon so klingt,

als wäre es genug, muss weitergekämpft werden.

Na, wer kennt noch die kleine Hermine aus Harry Potter?

Nein, ich meine doch nicht sie persönlich, sondern ihre Schauspielerin Emma Watson.

Auch sie setzt sich für Frauenrechte, Gleichberechtigung und Menschenrechte ein.

Aber warum soll das in 2021 noch immer nötig sein?

Ich sag es euch:

Die meisten Frauen verdienen immer noch ca. 19 % weniger als ihre Kollegen.

Wenn man in einen Vorstand einer Firma schaut, findet man nur 8,6 % Frauen in dem Amt.

Das Recht am eigenen Körper,

was bedeutet das?

Richtig, jeder darf selber entscheiden, was mit dem eigenen Körper passiert,

aber genau das wird manchen Frauen verwehrt.

Nicht entscheiden dürfen, ob man eine Schwangerschaft abbrechen darf,

oder das nur in Situationen der Vergewaltigung.

Aber selbst da sind meist nicht die Vergewaltiger schuld an einer Tat,

nein, meist wird die Frau gefragt, was sie getragen hat oder wie sie aussah.

Und wenn ihr jetzt merkt, dass Frauen teilweise immer noch unfair behandelt werden,

dann wisst ihr, wird brauchen Feminismus.

L.R.